Schwangerschaft und Sport
In der Schwangerschaft kommt es durch das heranwachsende Kind, die Plazenta, das Fruchtwasser sowie durch Neubildung mütterlichen Gewebes und Wassereinlagerung zu einer durchschnittlichen Gewichtszunahme von 12-15 kg.
Bei der Mutter entsteht eine Schwerpunktverlagerung mit Hohlkreuz und „königlichem Gang“.
Die Veränderungen sind bedingt durch die Hormone in der Schwangerschaft: Progesteron, Östrogen, HCG (Humanes Chorion Gonadotropin) und HPL (Humanes Placenta Lactogen). Sie führen zu Blutdruck Veränderungen, einer
Zunahme der Herzfrequenz, einer Zunahme des Blutvolumens, einer veränderten Atmung und zu Lageveränderungen der inneren Organe (Herz, Magen, Darm). In der Schwangerschaft ist der Sauerstoffverbrauch erhöht, die Sauerstoffreserve jedoch eingeschränkt.
Auf diese Veränderungen muss beim Ausüben von Sport in der Schwangerschaft Rücksicht genommen werden.
Zu empfehlen sind Sportarten mit aerober Belastung, bei denen der Körper keine Sauerstoffschuld mit vermehrter Milchsäurebildung eingeht.
Dies sind: Walking, Jogging, Radfahren, Gymnastik, Tanzen und Schwimmen.
Diese Disziplinen verbessern bei der werdenden Mutter die Sauerstoffversorgung. Sie bauen psychischen Stress ab, erhöhen die körperliche Leistungsfähigkeit und beugen Krampfadern, Hämorrhoiden und Thrombosen vor.
Nicht empfehlenswert sind Mannschafts- und Kampfsportarten, Disziplinen mit hohem Sturzrisiko sowie extreme körperliche Anstrengungen.
Natürlich hängt das Ausmaß, in der Schwangerschaft Sport zu treiben, von der Schwangerschaftswoche, dem Trainingszustand vor Eintritt der Schwangerschaft und der Erfahrung in der jeweiligen Disziplin ab.
In der Vorsorgeuntersuchung werden wir Ihre individuelle Situation erörtern.